Montag, 29. Juni 2009

Befunde und Befindlichkeiten, oder:

Nicht nur, sondern auch.

Chronologisch:

Röntgenbefund 23.6.2009
HWS a.p. seitlich:
Geringe paradoxe Kyphosierung der unteren HWS.
Die Wirbelkörper sind normal hoch. Der Discus C2/3 ist grenzwertig hoch ohne reaktive Veränderungen, sonst sind alle Bandscheibenräume durchwegs normal, keine Randzacken, unauffällige Unkonvertebralverbindungen und Bogengelenke.
Normale Struktur.
Mit kollegialem Gruß

M-hm. Okay. Also wenn man schon am Röntgen was sieht...


NLG-Befund (Nervenleitgeschwindigkeit) 25.6.2009
Untersuchte Nerven: N. medianus re.
Beobachtung am Patienten: keine besonderen

N. Axillaris im Seitenvergleich:
Distale Latenz re. 2,5 ms, li. 2,9 ms, SPA re. 23000 µV, li. 27000 µV

N. Medianus rechts: maximale motorische NLG:
distale Latenz: 3,4 ms, SPA 23000 µV, NLG 67 m/sec.
(Normalwerte: distale Latenz 2,2 - 3,9 ms, NLG 51 - 65 m/sec., SPA ≥ 8 000 µV)

N. Medianus rechts: Sensible antidrome NLG:
NAP 30 µV, NLG 58 m/sec., (Normalwerte: NLG 51 - 70 m/sec.)

Zusammenfassung:
Sämtliche elektroneurographischen Parameter im Rahmen der Altersnorm.
Elektroneurographisch somit kein sicherer Hinweis für ein Vorliegen einer neurogenen Läsion im untersuchten Bereich.
Mit besten Grüßen und Dank für die Zuweisung

Klingt ja schon recht gut. Nerv(en) also nicht geschädigt.

Aber jetzt wird's ein langer Text, und macht schon mal Google auf:
*räusper*


Magnetresonanztomographiebefund 27.6.2009

MR-Tomographie der HWS:
Streckhaltung der HWS. Die Bandscheibe C6/C7 ist minimal höhenreduziert, sie wölbt sich in der Medianen konvex-bogig etwa 3 mm bis 4 mm symmetrisch vor, mit Bandscheibengewebe auch entlang der Hinterkante etwa 2 mm nach cranial und caudal.
Dieses Bandscheibengewebe führt auch zu einer signifikanten Einengung des Spinalkanales mit Aufbrauchen des vorderen und hinteren Liquorraumes, der a.p.-DM ist auf Prolapshöhe 9 mm. Das Rückenmark zeigt keine lokale Druckmyelopathie. Die Neuroforamina dürften ebenfalls betroffen sein, das Bandscheibengewebe geht weit nach lateral, signifikante Arthroseveränderungen der kleinen Wirbelgelenke finden sich aber nicht.
Die übrigen Bewegungselemente zeigen morphologisch unauffällige Bandscheiben, sie sind regulär hoch, nach dorsal glatt begrenzt. Eine Einengung des Spinalkanales oder höhergradig degenerative Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke finden sich nicht. Die Strukturen der hinteren Schädelgrube regulär.

Ergebnis:
Breitbasige medio-bilaterale Banscheibenextrusion (Prolaps) im Bewegungselement C6/C7 mit Induktion einer signifikanten Vertebrostenose und möglicherweise einer bilateralen Einengung der Neuroforamina. Sonst weitgehend unauffällige Verhältnisse.

– Na super. Oder in anderen Worten, scheiiiiiiiiiii---
Aber jetzt kommt die Draufgabe, nach der niemand gefragt hat:

NB: Inhomogen imponierende Schilddrüsenlappen bds., weitere sonographische Abklärung, falls nicht bekannt, höflich empfohlen.

Nein, nicht bekannt, Und ja, danke für den Hinweis. Und... was denn noch alles jetzt!

Und um meine Lieblings-ex zu zitieren (ich sagte doch, ich merk mir die Vokabel!):

Aber sonst alles sutsche.

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