Samstag, 7. November 2009

Wollez-vous?

Wenn man sich Zeit sucht um etwas zu tun, bleibt scheinbar nicht mehr viel Zeit um danach darüber zu berichten.
Der Oktober brachte einen Wetterumschwung und damit unter Anderem
The Return of the Pullunder.
Jetzt, da ich meine Arbeitstage nicht mehr in ungeheizten Büroräumen zwischen eiskalten Ellenbogen zubringen muss, bin ich – oder ist es eine Alterserscheinung?!? – auf den Pullund gekommen.
Zwar nicht zum Unterziehen wie der Name sagt sondern darüber, und in dieser Form eher als ärmellose Weste, aber so lassen sich auch viel besser die Ärmel hochkrempeln ohne einen Packen Wolle am Unterarm zu haben.
Knöpfe und Schlaufen einfach drangehäkelt, und rundherum ein wenig Schnickschnackhäkelborte.

Wie immer kann das Kind ja auch nicht leer ausgehen, und bei einem gemeinsamen Besuch beim Euro-Shop (in dem es unter Anderem interessante Wolle und Garne zum mehr oder weniger halben Preis gibt) einigten wir uns auf eine kuschlige dicke (also schnell zu verarbeitende) Wolle, damit das schnellwachsende Kind mit warmen Hauben für diesen Winter ausgestattet werden kann.
Die Einfärbigen wachsen wegen der Krempe quasi mit, aber die "Bunte" ist sein Favorit – mit Abnehmhilfe auf dem Oberkopf.

Dem schnellwachsenden Vielspazierer sind dann auch noch seine Socken 1. zu klein und 2. zu löchrig an der Ferse geworden, und Muttern waren sie zu schade zum Wegwerfen. So wurden sie einfach ganz schnell zu Fäustlingen recycled.
Die Wandhaftung lässt halt noch ein bisschen zu wünschen übrig.

Wo wir grad bei Spinnen sind: Die diesjährige Halloween-Hausdekoration konzentrierte sich auf nachtleuchtende Skelette an WC-, Bad-, Eingangs- und Schlafzimmertüre und auf Spinnengetier, das an den Türstöcken dahinkrabbelte.
Und prompt Besuch eines gewöhnlichen Exemplares erhielt, das sich allerdings etwas irritiert davonmachte.
Nein, die Große ist diesmal aus Gummi.

Erinnert man sich an das Urlaubsmitbringsel vom Newtownardsener Gebrauchtwarenladen, nämlich den Polsterüberzug mit Häkelmusterfront, – der war zwar fast geschenkt aber dennoch ziemlich mürbe im Gewebe und löste sich leider unreparierbar auf. So bekam er einfach flugs ein neues Häkelgesicht, und nur mehr die Randspitzen erinnern an das ehemalige Handwerk.
Ein Glück, wenn man vielerlei Wolle und Garne gebunkert hat, da muss man etwas Kaputtem nicht all zu lang nachtrauern, und hat innerhalb weniger Stunden einen relativ würdigen Ersatz.

Innerhalb doch längerer Zeit als gedacht bekamen auch frierende Steine aus dem Garten ein Wollmäntelchen. Denn ein Klimbim-Discounter (der, oh Freude, auch verschiedene Knäuel zu erfreulichen Preisen führt) schlug in den Trend und versorgt nun auch mit Filzwolle. An sich bin ich kein filzender Mensch, aber einen Versuch ist es für den Anfang ja mal Wert.
Prustendes Gekicher erntete S., der mich zum Abschluss fragte, ob ich denn nun "proud of my balls" wäre. Zum Jonglieren seien sie aber insofern nicht geeignet, da sie etwas zu klein in der Hand lägen. Beziehungsweise der inliegende Stein etwas zu hart in die Hand schlüge. Wobei ich wiederum die Gewichtung sehr angenehm finde.

Alles in allem war ich also weniger faul als gedacht. Dazu hab ich kürzlich eine Theorie aufgestellt: Je mehr man tut, desto mehr hat man das Gefühl, noch mehr tun zu müssen/haben/sollen.

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