Dienstag, 13. Juli 2010

Kleine Steinereien

In unserem Garten, zwischen Beet und Hausfassade, liegt zwecks Drainage wunderbarer grober Schotter umher, in Einzelgrößen von Datteln bis zu faustgroßen Steinen. Sie sind alle jeweils wunderbar. Und die meisten großen weißen von ihnen wurden schon umgesiedelt, um neu angelegte Blumen- und Gemüsebeete zu umranden. (Schottersteine haben mich schon immer fasziniert; in meiner Kindheit verbrachte ich Sommer um Sommer über dem Schotterstrand der Lobau neben dem Badeseitenarm der Donau hockend. Damals sammelte ich vorwiegend "Zähne" – kleine weiße Steinchen in Schneidezahnform, die ich zu "falschen Gebissen" in rosa Fimo anordnete, hartbuk und in meinem Regal ausstellte; irgendwo hab ich die sogar noch. Später ging die Faszination in Richtung Mineralien, die ich auf Märkten und Messen erstand. Und noch immer stecke ich schöne Kieselsteine unterwegs ein und sammle sie auf meinen Fensterbrettern.)

Einige der Schottersteine im Garten fallen mir immer wieder auf, durch ihre Eigenheiten. Und sie haben mittlerweile schon ihre Namen. Heute wollen sie einmal vorgestellt werden, frisch nach ihrem abendlichen Gartengießbad.

Als da wären:
Die Kartoffeln. Vor allem das Exemplar linker Hand. In Kartoffeloriginalgröße.

Die Kohle. Auch in Kohleoriginalgröße. (Irgendwo liegt noch ein drittes Stück herum.)

Die unreife Erdbeeere. In Erdbeerengröße.

Der Boomerang vom Mond.

Das Taubenei. Und ja, Taubeneioriginalgröße.

Desert Skull. Der Größe nach von einem Mausgetier.

The Face. Ist einfach nur steincool.

Und das bin ich. Postoperativ, präfriseuriell, rekonvaleszent. Umgeben von selbstgenähten und -gehäkelten Kissenbezügen, Nadelpolster und Sommerröckchen zu dem einfach alles passt. Ein selbstnähtaugliches Schulausstattungsutensil im Werden in der Hand: eine der Jausen-Stoffservietten. (Fotos davon und dem anderen "Meine-Mama-hat-das-gemacht-Schulzeug" eines späteren Tages.) Inklusive unvorteilhaft flachgequetschtem Wadenmuskel.

Und ja, ich liebe meinen Garten wie ein neugeborenes Baby.
Wenn er nach dem Gießen satt und verträumt schmatzt.
Wenn er wächst und eine neue Leistung errungen hat.
– Und ja, wenn mein Garten pupst riecht es immer nach Rosen.

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