Sonntag, 7. Oktober 2012

Niemands Manifest

Allerorts sprießen die Veröffentlichungen eines gewissen Blogger-Manifests. Was soll ich sagen, ich halte es da ein wenig mit Wittgenstein und laufe nicht unqualifiziert und ungefragt mit (auch wenn ich vollkommen zustimme). Weil ich nicht betroffen bin (bei Ausbleiben von Kommentaren kann auch keine Unart auftreten) und daher meiner Ansicht nach kein Recht habe, den Schnabel aufzureißen. Habe ich nicht persönlich die Erfahrung gemacht, habe ich keine Berechtigung, kann ich nicht ein Banner hochhalten.

Glücklicherweise ist in diesem Fall ein Kelch an mir vorübergegangen. Wie auch in der derzeit regionalen Aufregung um milchstraßenbewegende Änderungen der Kfz-Parkmodalitäten (und ja, ich zwicke täglich meine Lippen aufeinander, um nicht zu viel der sarkastischen Bemerkungen und/oder süffisanter Grinser auskommen zu lassen – meine Geistes- und Körperhaltung motorisierte Fortbewegungsmittel betreffend ist hinlänglich bekannt).

Ich bin der Meinung, mir stehen keine öffentlichen Statements zu etwas zu, was mich nicht zu einer Initialäußerung inspiriert bzw. genötigt hat.
Ein Manifest habe ich in meinem Leben allerdings schon verfasst, vor über 20 Jahren, genannt das Niemands-Manifest.
Doch in welchen Belangen ich ein Niemand bin, kann ich kein Manifest verfassen oder unterzeichnen.

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