Sonntag, 30. Dezember 2012

Der Russe, wenn er kommt, dann is er da.*




Alles über den Russen
(...) Schaun Sie, jetzt sag ich Ihnen mal was: Ich mein, der Russe
das Feindbild - der Russe, net ... Ich mein, der Kontakt zum Russen ist ja gewissermaßen seit der letzten Kriegsgefangenschaft ziemlich abgerissen. Der Russe ... Ich war ja drüben, aber wie soll ma den Russen, mein Gott ... Der Russe ist natürlich sehr vielfältig, verstehen Sie, es gibt ihn zum Beispiel in der Form von jüngeren Russen, net? Den Russen gibts auch älter ... in der Form vom Senior praktisch, nicht wahr ... Der Russe, eh ... Was, farblich? Ja, er geht praktisch vom Flachsblonden ... geht der Russe hinüber ins Braune, also bis ins Kastanienbraune, nicht wahr, rothaarig ist auch dabei ... Ja, schwarzhaarig ... Na ja, also bis ins Grau-Weiße geht er hinein, zweifellos...
Interessant ist der Russe ... Da hab ich a interessante Beobachtung gemacht: Also, so im Herbst, wissens, was er da macht? Der Russe, da zieht er sich an Mantel an, und so a Mütze ... Des macht er gern. Und im Sommer, da läuft er, wenns heiß is, direkt hemdsärmelig herum. Net wahr. Wissens, was er gern mag ??? A Eis. A Speiseeiserl.
Wissen Sie, ich muß Ihnen noch was sagen. Es ist ja schon interessant: Wenn er grinst, der Russe, oder wenn er lacht, wissens, was ma glauben könnte? - Da könnt ma glaubn, der hat a Gaudi!
Ich habe folgende Beobachtung gemacht ... muß ich Ihnen schildern, weil - das ist interessant: Ein Russe, ein weiblicher, beugt sich über einen so winzigen, klitzekleinen Russen ... So a gewindelter Russe, net wahr. Und ich mein, sprachlich kann ichs nicht so, aber ich versuchs. Er sagt da zu dem kleinen Russen: „Guggugguggug, dadadada“. Und dieser kleine Russe, der hat gestrahlt! Dem is der Diezl ausm Mund gfalln. Der war restlos begeistert.
Was er nicht mag, der Russe, des is der Krieg, den mag er gar net - interessanterweise. Den lehnt er direkt ab. Ma könnt sagn, er hat Angst davor. Aber wissen Sie, des is des, was ma dazu sagn kann. Die haben Angst. Und drum frag ich Sie: Wenn dieser Russe kommt ... verstehn Sie ... wissen Sie, was dann los ist? - Der Russe, wenn er kommt, dann is er da.
Gerhard Polt, 1984
* Polt, Gerhard/Biermösl Blosn, CD 33.624; auch in: Hildebrandt, Dieter, Müller, Hanns-Christian, Krieger Denkmal, 1984, S. 78ff. 
http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/hoerburger_nihilisten/hoerburger_nihilisten.html



Wie, was jetzt, "Der Russe"?? Wie komm ich jetzt darauf??
Von Zeit zu Zeit, zum Zeitvertreib, schau ich in meine bloggische "Statistik". Weil sie halt mal da ist. Und ich wundere mich, wenn's nicht alles Fake ist, was da für Zahlen daherkommen, und woher sie kommen. Den Zahlen nach scheine ich einen Fanclub zu haben: Dutzende (!) Aufrufe diese Woche aus der "Russischen Föderation". Hmm. Da frag ich mich doch, wie kommt das. Ich advertisiere ja nicht. Ich biete ja nichts Interessantes. Ich übersetz es nicht mal. Ich kann's nur mit Gerhard Polt sagen: Der Russe, wenn er kommt, dann is er da.
Und wir waren aber kurz weg. Im Wald.
















Nicht die Bilder sind schön. Der Wald ist schön. Und wenn jemand meint sie runterziehen zu wollen, bitteschön: Der Wald gehört mir ja schließlich auch nicht. Und ich hab ihn auch nicht um Erlaubnis gefragt, ob ich ihn fotografieren darf.

Samstag, 29. Dezember 2012

This is not a Food Blog!

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass ein Blog nur eine Daseinsberechtigung hat, wenn zumindest ab und an eine Mahlzeit abgebildet und das dazugehörige Rezept niedergeschrieben wird.
Wiedermal gehöre ich da nicht dazu. Denn: Ich koche eigentlich nicht gerne. Bei mir nimmt Essen nicht einmal einen besonders hohen Stellenwert ein. Ich könnte und kann von und mit einem Käsebrot allabendlich leben. Was nicht heißt dass ich wahllos alles und jedes in mich hineinstopfe und goutiere. Aber ich bin nicht essensbesessen, und der Meinung, dass der Tagesablauf und die Besetzung meiner Denk- und Überlegensfähigkeiten nicht hauptsächlich der Nahrungsaufnahme gewidmet sein muss und soll. Bitte nicht falsch zu verstehen: Ich finde besondere z. B. Abendessen toll! Ich schätze ausgeklügelte Speisen aus wohl komponierten und gut zubereiteten Zutaten! Aber ich muss es nicht haben. So wie ich nicht Teller voll Essen fotografiere, auch nicht aus künstlerischer Perspektive. Da drängen sich mir, um ehrlich zu sein, ganz andere Motive auf.
Aber bitte, viele Leute schauen gerne Fotos von Mahlzeiten, vielleicht aus dem selben Neugierdsinstikt wie Hunde einander gegenseitig das Hinterteil beschnüffeln: um herauszufinden wie und wo man am Besten seinen Magen füllen könnte.
Aus reiner Komödie heraus hier nun einige Bilder, die in komischgelaunten Momenten des vergangenen Jahres meinerseits entstanden sind:

Cubanisches Allerlei. Nicht von mir fabriziert, aber verzehrt.
Mit vollem Mund festgehalten.

Chili in 3 Serviervariationen je nach Verspeisertemperament:
50:50, Vulkan, und YinYang.








Obligatorisches "Hühnchen Tschernobyl" zum Weihnachtsabend.
Zu mehr aufwändiger Kocherei dieser Art lasse ich mich nicht hinreißen.


Und wenn wir gerade bei Abbildungsstereotypen sind, hier noch eine äußerst reduzierte Auswahl von neulich Handgewerkeltem. Sowas wird bekanntlich auch gerne gesehen.

Neugeborenenstrumpfstiefelchen. These boots aren't made for walking.

Ich pflege nicht zu sticken.
Aber auf was für Ideen man nicht kommt, wird einem die Aufgabe gestellt
etwas hervorzubringen für jemand der/die schon alles hat
und sonst nichts braucht außer einem Geschenksgegenstand.

Und was ich nie gemacht habe, nicht mache, und wahrscheinlich nie machen werde, ist Kuchen und Torten zu backen. Brot, ja. Kekse, meinetwegen mal ja.
Ich züchte lieber die Zutaten als dass ich sie koche. Ich wasche und säubere lieber die Zubereitungs- und Verzehrgegenstände, als sie zu benutzen.
Ich bin sowas von nicht das Heimchen-Hinter-Dem-Herd.