Sonntag, 13. April 2014

Faschings-Verkleidungs-RoundUp

Ein jedes Jahr im Fasching, seit dem Kindergarten und in der Volksschule, verkleidete sich das Kind anlässlich der Faschingsfeiern. Weil man das so tut. An einem festgelegten Termin fröhlich und ausgelassen und albern sein. Weil man an diesem Tag (und nur an diesem Tag? auf Kommando?) spinnert sein darf/muss/kann/soll.

2006 erledigte die Hauptarbeit der Kindergarten selbst: Vorgegebenes Motto ("Tiere"), und die Öhrchen bastelten sie dort auch selbst. Braun-naturfarbiges Gewand ausgewählt, und fertig.

2006: Der Bär.

Dankenswerterweise auch 2007 ein Motto: Clowns. Da ließ sich einfach etwas aus dem Kleiderschrank zusammenstellen – inklusive Mutterns eigentlich kurzer Hose.

2007: Der Clown.

2008 bekamen wir ein Baumeister-Kostüm geschenkt, von Leuten, die dachten, das Kind würde wie alle Anderen auf den Franchise-Waggon aufspringen. Eine Verkleidung war es allemal, so wurde sie eben angezogen. Wie phantasielos. Dankbar war ich darum dafür, dass der Kindergarten ein Faschingsfest mit einer Zirkusaufführung organisierte – und das Kind zum Löwen wurde.

2008: Commercial Bob.
2008: Der Löwe.
2009 fragte ich: Wie willst du dich denn verkleiden? Und das Kind meinte, Spongebob?!? Also wurde ein Kostüm geschaffen. Ein Schwammkopf aus einer Cornflakes-Schachtel, eine Krawatte aus Stoffresten, und die Sache war erledigt.

2009: Commercial Bob 2.0


2010 wieder das große Grübeln: Und was heuer?!? Ritter vielleicht? Nur zufällig ein walisischer, da der Drache sich so gut machte, wenn auch äußerst mühsam mit der Nagelschere auszuschneiden. Gut, wenn man genug Karton und Spezialpapier für Schild und Krone im Hause hat. Das Pseudo-Kettenhemd fand sich im 2ndHandShop.

2010: Der Ritter.
2011 wurden ein geschenkter Vampirumhang, ein Stab aus dem Zauberkasten und viel Buntpapier (Zylinder) zu einem Zaubererkostüm zusammengestoppelt. Achtung: Ein Zylinder ist nicht rund. Er ist oval. Weil Köpfe nicht rund sondern oval sind.

2011: Der Illusionist.

Nach langem Überlegen sollte es 2012 ein Pinguin sein. Diesmal ging's ans Nähen (Kostüm aus Rollkragenpullover, altem T-Shirt, Leggins), Stricken (Pinguinbein-Legwarmers), Basteln (Schnabelmaske und Fisch). Der weiße Bauch funktionierte als Geheimtasche, in der Golfischli-Knabbereien für die Schulkollegen versteckt wurden. Das Kostüm gewann keinen Preis, wurde aber ob seiner Einzigartigkeit von Direktion und Lehrerkollegium gelobt. 

2012: Der Pinguin.

Der größte Aufwand bis dato: Das Sams 2013. Für den "Taucheranzug" klapperten wir X 2ndHandShops nach gräßlichem Trainingsgewand ab (wenn man's sucht dann gibt's es nicht), das in langen Nächten abgeändert und mit den typischen Streifen benäht wurde. Dann Schwimmflossen und Rüsselnase gebastelt, Sams-Rückholtropfen (Zuckerkügelchen) fabriziert, und rotes Haarspray gekauft. Hinter vorgehaltener Hand das Lieblingskostüm der Klassenlehrerin. 

2013: Das Sams.

2014 war es nur eine Frage der Entscheidung, welche Star Trek-Uniform es sein sollte. Ein Klingone war nahezu unmachbar (zugegeben: nichts ist unmachbar, aber der immense Aufwand hätte sich für einen Tag nicht gelohnt, und die Herstellung in der kurzen Zeit nicht fertig werden können); für einen Vulkanier hätten die Augenbrauen ab müssen. Also lieber der originale Haustechniker Scott. Nach schneller Recherche stand fest: Das Originalkostüm war so simpel geschneidert, dass es ganz einfach nachkonstruiert werden konnte. Und nicht um über € 80,- gekauft. Rotes Herrenshirt (aus dem Rundhals- einen V-Ausschnitt gemacht), mit schwarzem T-Shirt-Rest komplettiert, Zackenlitze drauf, Abzeichen gestichelt. Und dann noch der typische Blick des abwägenden Ingenieurs: Aaaaaaah, Jim, ich mach's in zwei.

2014: Der Scotty.

Wir werden sehen, wie es in Zukunft weitergeht. Ob das Gymnasium auch verkleidungspflichtige Faschingsfeiern abhalten wird. Ob es dem Kind irgendwann zu blöd wird. Ob er sich selbst etwas zusammenstellen oder wieder mich beauftragen wird. Und ob er es mir dann wie in den letzten Jahren erst kurzfristig sagen kann, damit ich noch schnell in leichte Schweißausbrüche verfallen und in den Semesterferien rasch etwas auf den Kleiderbügel bringen kann. Ich gebe zu: Es macht mir ja Spaß. Nicht der Fasching. Aber die Kostümbildnerei.

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