Sonntag, 30. November 2014

Der Cleane Adventkalender ~ 5

Angeblich steckt Herr Nikolaus etwas in die Stiefel, sofern sie schön geputzt sind. Damit uns das nicht entgeht, sind heute die Schuhe an der Reihe!

Am Besten geht das mit einem ausrangierten Putzschwamm, mit dessen weicher Seite man die Schuhpaste (oder das Lederfett) auftragen und auf Hochglanz polieren kann, vorausgesetzt es handelt sich um Glattleder. Rauleder darf nach dem Bürsten mit Imprägnierspray behandelt werden, Sportschuhe landen in der Waschmaschine, und alles was kein Winterschuhwerk ist, wird wegverstaut. Ganz ehrlich, demnächst wird es nicht mehr warm, diese Zeiten sind für's Erste einmal vorbei.

Das Schuhregal selbst, der Schuhkasten, die Abtropftasse, all das kommt jetzt gründlich dran. Alles soll aussehen wie neu; das ist das Ziel!
Es heißt, ein Filterbeutelchen mit Backpulver neutralisiere Gerüche im Schuhschrank. Schaden kann es jedenfalls nicht.

Jetzt darf er gerne kommen und Nachschub einfüllen. Das haben wir uns sichtlich verdient.
Und nicht vergessen: Stolz sein, freuen und belohnen!

Der Cleane Adventkalender ~ 4

Diesmal geht es um reine Schreibtischarbeit. Hurra, kein Putzkübel?
Weit gefehlt. Wir arbeiten heute am Schreibtisch. Wörtlich.

Papierberge? Krimskrams? Schokoladenpapierl? Teetassen? Schnapsgläser? Und darunter und dazwischen höchstwahrscheinlich Staubscribblepads?

Aufgeräumt, entstaubt, geputzt, und gegebenenfalls mit Möbelpolitur gepflegt werden heute sämtliche Arbeits- und Schreibtische. Damit sind allerdings nicht die Küchenarbeitsflächen gemeint, und auch nicht die Hobelbank im Schuppen, keine Sorge.

Praktischer und beabsichtigter Nebeneffekt: Jetzt ist Platz, um Weihnachtskarten zu schreiben (vielleicht sogar selbst zu gestalten), Geschenkanhänger zu beschriften, und was noch in dieser weihnachtlichen Richtung ansteht.

Und wer keine analogen Weihnachtsgrüße zu versenden pflegt, könnte es jetzt doch einmal wieder versuchen. Wo doch wieder Platz ist und sozusagen alle Stifte gespitzt sind. Oder ein Brief ans Christkind! Schließlich darf sich jeder mal was wünschen. Wer nicht fragt, bekommt nicht.

Schön dazu ist ein gutes Glas Wein. Glühwein vielleicht? Und die Weihnachtskerzen im kürzlich polierten Kerzenständer. Oh du Fröhliche.

Morgen geht es wieder ein bisschen mehr ans Eingemachte, bzw. ans Eingelassene. Wichtig: Stolz sein und freuen!

Der Cleane Adventkalender ~ 3

Nachdem wir durch unsere wunderbar saubere Tür getreten und heimgekommen sind, werfen wir erst einmal die Berge von Vermummungsmaterial ab. Jacken, Schals, Hauben, Handschuhe, Mäntel – die Haufen sind kaum überschaubar. Dann kommen noch diverse Taschen dazu... und das Durcheinander ist komplett.
Doch wo Durcheinander und Haufen sind, versteckt sich die nächste Aufgabe: die Garderobe.

Ob es jetzt eine Hakenleiste, ein Kleiderständer oder ein ganzer Wandverbau ist: ganz ehrlich, wie oft reinigt man da schon gründlich. Ja wenn es nachher Schokolade oder ein Bierchen gibt, dann schon. Also los geht's.

Da man ja nun erst einmal alles ab- und ausräumen muss, kann man gleich aussortieren, was nicht der Jahreszeit entspricht, nicht mehr gefällt oder passt, oder einfach nicht wirklich verwendet wird. Vielleicht wären auch neue Kleiderhaken schöner?
Wenn in der nächsten Zeit dann doch Besuch hereinschneit, kann man ihm ganz entspannt zeigen, "wo er sich aufhängen kann".

Und weil dies hoffentlich eine vergleichsweise kleinere Aufgabe ist, gibt es noch rasch einen Themenwechsel: Mistkübel!
Dass der Müll weggebracht wird ist ja nichts Außergewöhnliches, aber die Müllbehälter zu reinigen, das ist wieder etwas Anderes. Rundum, also auch innen und an der Unterseite, aus- und abwaschen, am Besten mit Essigwasser, das Gerüche neutralisiert (wenn sein eigener Geruch erst mal verflogen ist).

Vielleicht ist der Likör danach dann wirklich verdient, aber so soll es auch sein.
Prost!, und: Glückwunsch!

Der Cleane Adventkalender ~ 2

Das Nächste was wir, besonders in dieser Jahreszeit, vermehrt in Gebrauch haben, ist Licht. Außerdem brauchen wir es, um besser sehen zu können, wo der Schmutz hängt. Also widmen wir unsere Aufmerksamkeit den Lampen: den Lampenschirmen, Ständern von Bodenlampen, Nachttischlampen – einfach allem, was eine Lichtquelle darstellt (ausgenommen Taschenlampen, danke).

Musik an, und Come on baby, light my fire!

Jetzt wird abgestaubt und saubergewaschen was das Zeug hält, und gut aufgepasst, damit Strom und Wasser kein vorzeitiges Feuerwerk auslösen, und sich niemand an heißen Glühbirnen verbrennt.

Kabel von Stehlampen dürfen auch gerne wieder einmal durch einen Schwamm gezogen werden, und anschließend bekommen sämtliche Lichtschalter ihr Cif ab.

Da Licht aber nicht immer unbedingt elektrisch sein muss, werden auch gleich eventuelle Kerzenständer und -halter gesäubert und neu bestückt, und Duftlämpchen, vorausgesetzt sie sind nicht aus Holz, dürfen mal wieder rasch in den Geschirrspüler, schließlich sind sie hitzebeständig.

Papierlampenschirme sollten mit dem Haarfön abgestaubt werden - ein zu kräftiger Sog in die andere Richtung durch einen zu enthusiastischen Staubsaugermodus oder ein zu furioser Staubwedelschwung könnten die Stimmung zutiefst verdunkeln.

Übrigens ist es praktisch, einen Notizblock parat zu haben, um im Zuge des Adventkalenders notieren zu können, ob etwas zu besorgen, ersetzen oder reparieren ist. Nicht jetzt. Kein Stress. Machen wir lieber eine Neujahrsvorsatzliste draus.

Nachdem alle Lichter wieder gleißen und funkeln, ist das Tagesleckerli verdient. Prost-Mahlzeit! Und nein, wir nehmen davon nicht zu. Immer wieder gibt's doch diese schlechtgewissigen Auflistungen, welche Hausarbeit wie viel Kalorien verbrennt. Wir können hier also nur dreifach gewinnen!

Und morgen geht's an die so genannte Visitenkarte des Hauses. Und nein, es ist nicht die Toilette. Noch nicht.

Der Cleane Adventkalender ~ 1

Heute beginnen wir mit dem Ersten. Dem Ersten was man sieht. Noch bevor man bei der Tür reinkommt. Na? Genau. Die Wohnungstür. Und deren Rahmen. Wir wollen schließlich Türchen öffnen, da liegt es doch auf der Hand.

Dazu brauchen wir die Standardkombi Kübel (mit heißem Wasser), Putzschwamm, Putztuch, Gummihandschuhe (ich brauch die zumindest; es soll ja Leute geben die lieber ihre Finger einschrumpeln lassen und den Schmutz fühlen wollen). Und Cif.

Viel mehr müsste ich gar nicht schreiben, die Aufgabe ist klar. Aber zuerst einmal die Heizung runterdrehen. Uns wird nämlich warm werden. Dafür, und das gilt für jedes Türchen, empfiehlt es sich, Putzmusik aufzudrehen. CDs, YouTube, iPod, Schallplatte, was auch immer, aber Musik hilft ungemein. Und nicht nur beim Saubermachen.

Warum aber gleich am Anfang so eine Plackerei, und nicht milde beginnen? Damit man gleich was sieht und geschafft hat. Ganz simpel. 

One-Two, One-Two-Three-Four:
Mit befeuchtetem Schwamm und Cif vorschrubben, halbnass abwaschen, mit dem Tuch trockenreiben. Auch die Türstöcke. Wir machen das nämlich gleich bei allen Türen in der Wohnung.
Wer Glastüren hat, kann dieses Glas auch gleich säubern, wenn vielleicht auch nicht unbedingt mit der Scheuermilchmethode.
Wer Holztüren hat, hält sich mit dem Cif zurück und wischt sie nur leicht feucht, darf sie dann aber gleichmäßig mit Opti massieren.

Nicht übergehen: die Kanten, besonders die Oberkante. Da legt sich der Staub in Trauerrändern an, wie gemein.
Und bitte nicht die Türklinken vergessen, und besonders deren nahes Drumherum. Wie viel Schmutz dort klebt, merkt man immer erst, wenn's wieder sauber ist.

Das geschieht ja leider nicht so schnell wie es sich schreibt. Dafür kann man jetzt eine kleine Deko an die Tür hängen. Muss ja nicht zwangsweise kitschig sein. Nightmare before Christmas ist durchaus legitim. Oder subversive Ostereier.

Und jetzt: Stolz sein und freuen. Nicht vergessen. Und! Eine Portion Lieblingsnascherei. Und eine vom Lieblingsalkohol. Das haben wir uns verdient. Nachdem wir uns die Hände eingecremt haben. Gummihandschuhhände sind nämlich grausig.

Samstag, 29. November 2014

Der Cleane Adventkalender 2014

Ich möchte heuer allen einen Adventkalender schenken. Einen Cleanen Adventkalender. Das heißt, jeden Tag im Dezember öffnet sich ein Blog-Türchen, hinter dem sich eine Tagesaufgabe befindet. Aber keine Sorge, nicht nur das. Und am 24. erfreuen wir uns alle einer sauberen Wohnung. Ho Ho Ho.

Hey, was sind das jetzt plötzlich für spießige Ansinnen. Weihnachtsputz nach BoboBloggerArt, noch dazu so unverblümt.
Aber gar nicht spießig. Sonst machte man das jedes Wochenende und zuckte jetzt bloß mit den Schultern.

Wozu eine saubere Wohnung zu Weihnachten, mich kommt eh keiner besuchen? Eben drum. Aber dazu kommen wir noch. Und ist es nicht schön, auf spontanen Besuch vorbereitet zu sein - ich denke da an Mittermayers Zeugen Jehovas, nur dass es bei uns eher die Sternsinger sind. Die man dann von der properen Türe vergraulen kann. Doppelschreck.

Heute ist gerade noch genug Zeit, die benötigten Utensilien zu besorgen, sofern man sie nicht schon im Haus hat.

Wir brauchen Gummihandschuhe. Und Putzfetzen. Schon mehrere davon. Putzschwämme. Apfelessig. Flüssige Schmierseife. Küchenrolle. Einen Staubwedel und einen Staubsauger. Mit leerem Staubsack. Eine Bodenbürste am Stiel. Mistsäcke. Und Cif. Cif ist wichtig. Waschmaschinenreiniger, Waschmittel, und vielleicht ein Mikrofaserputztuch. Und Opti. Dieses Holzpflegemittel.
Und dann die Lieblingssüßigkeiten. Und den Lieblingsalkohol. Und noch ein zweites Paar Gummihandschuhe. Hab ich schon Putzkübel geschrieben? Brauchen wir auch. Einen Kübel halt. Muss ja kein patentiertes Wischsystem sein. Einfach ein Kübel, in den Wasser reinkommt. Kein Stress jetzt.

Ach ja: Natürlich kann man auch nur alle paar Tage aufmachen und alles auf einmal reinschaufeln. Wie im richtigen Leben. Aber dann wird einem wahrscheinlich schlecht. Wir wollen's ja nicht übertreiben.

Sonntag, 9. November 2014

Die Ikonen

Es ist wirklich an der Zeit, dass ich meine wichtigsten persönlichen Ikonen, geistig und visuell, zusammenfasse.

Vanessa Redgrave. Die Art, in der sie gealtert ist, bestätigt ihren Status als meine Ikone. Helen Mirren ist eine großartige Schauspielerin, aber bei Redgrave werde ich zuerst einmal ganz still.

Tilda Swinton. Als wäre David Bowie eine britische Schauspielerin. Nicht unbegründet nenne ich sie in nahezu dem selben Atemzug. Swinton und Bowie, meine ich. Und Redgrave.

Annie Lennox. Aller guten Britinnen sind drei. Und auch hier kommt David Bowie wieder ins Spiel: Wer der beiden Duett im Freddie Mercury Tribute Konzert nicht kennt, hat etwas nachzuholen. Als ich das erste Mal von ihr erfahren habe, wurde ich ganz stolz darüber, dass es sie gibt.

Bereits erwähnt wurden David Bowie und Freddie Mercury, selbst Ikonen, deren Musik zu hören ich nie müde werden kann, deren Konzertmitschnitte ich immer wieder schauen kann, und die mich, auch optisch, immer wieder inspirieren. Jahrtausendmusik ist das, einzigartig und genial.

Wer ihren persönlichen Stil als Ausdruck und Bedürfnis lebt und nicht aufgrund von promitiongepushten Images, sind Cyndi Lauper und die wunderbare Nina Hagen. Man spürt einfach den Unterschied zwischen aufgesetzt und gewachsen. Bei Stefani Germanotta bin ich mir noch nicht vollkommen sicher, aber zu Madonna Ciccone habe ich meine ganz eigene Meinung.

Weiters unbeirrbar, ob nun zur gleichen Zeit als best- und worst-dressed tituliert, sind Helena Bonham Carter und Björk Guđmundsdóttir. Man kann sagen was man will, aber eine gewisse Faszination ist ihnen nicht zu Unrecht einfach nicht abzusprechen. 
Vivienne Westwood ist für mich der logisch nächstfolgende Name.

Glatte, saubere, ausdruckslose Gesichter können mir nichts sagen. Aufgepfropfte Kostüme und Shows machen keinen Eindruck bei mir, können mich nicht beeindrucken. Wie könnte ein "Star" von der Stange mich inspirieren?
Gut, mein persönlicher Geschmack dürfte nicht so ganz dem Mainstream entsprechen. Das tun meine Ikonen auch nicht.
Aber sind sie nicht einfach großartig.

Samstag, 8. November 2014

Ich kann mich wirklich nicht beschweren.

Kurz vor 18 Uhr an einem Samstag sagt das 10jährige Kind, Oh, ich hätt jetzt gern einen Sojapudding.
Und mit meiner Erlaubnis geht er und kauft sich einen.

Ich kann mich nicht beschweren.
Der Sohn kennt sich aus, verirrt sich nicht, passt auf der Straße auf, zählt sein Wechselgeld, macht keinen Blödsinn und hat relativ bescheidene Wünsche.

Wir haben innerhalb von 5 Gehminuten alles, was wir brauchen. Der Supermarkt hat mehr als wir benötigen, und samstags bis 18 Uhr geöffnet.

Unsere Finanzen sind limitiert, aber ich manage sie so, dass ich im Fall solcher außertourlichen und spontanen Wünsche nicht überlegen und ablehnen muss.

Das Kind hat Lust auf Sojapudding und geht, um sich einen zu kaufen.
Ich kann mich nicht beschweren.
Dieses Begebnis ist für viele Leute nicht der Rede wert. Aber für wie viele ist es schlichtweg undenkbar.